#2Minutentäglichfürletmathe

Was passiert am DoppelKreisel?

Mitten in Letmathe wächst gerade mehr als nur eine Verkehrslösung: Am Eingang zur Innenstadt entsteht ein stadtbildprägendes Objekt, das Haltung zeigt und zum Verweilen einlädt. Unter dem Arbeitstitel „Kreiselkunstwerk Letmathe“ realisiert der Letmather Bildhauer Frank Haase eine schlanke Stahlnadel, auf der eine filigrane Netzscheibe aufsitzt. Es ist keine laute Geste, sondern eine klare Form: ein neues Zeichen, das den Ort markiert und den Blick lenkt.

Haases Ansatz ist bewusst zurückhaltend. Die Arbeit funktioniert durch Proportion, Material und Licht — nicht durch Effekte. Die Netzscheibe reagiert auf Perspektive und Sonne; aus unterschiedlichen Blickwinkeln werden Formen sichtbar, die sich verschieben, überlagern und neue Beziehungen zur Umgebung schaffen. Für ihn ist wichtig, dass das Werk nicht sofort benannt wird. Haase schlägt vor, das Kunstwerk erst im realen Raum stehen zu lassen und die Letmatherinnen und Letmather anschließend aktiv in die Namensfindung einzubinden. Ein Wettbewerb mit Bürgerbeteiligung und abschließender Bekanntgabe beim Festakt würde das Objekt wirklich zu „unserem“ Kunstwerk machen.

Technik, Material, Planung

Das Fundament ist gesetzt: 18 Kubikmeter Beton — etwa 45 Tonnen — plus rund 3 Tonnen Bewehrungsstahl bilden die sichere Basis für die schlanke Konstruktion. Erst nach dem Prüfstatiker-Gutachten konnten weitere Planungsschritte beginnen; diese Sorgfalt schützt die Geldgeber und garantiert die Stand­festigkeit gegen Wind-, Schnee- und Montagelasten.

Die noch offenen technischen Details betreffen vor allem die Verbindungstechnik zwischen Pylon und Netzscheibe: Die Scheibe wird so ausgeführt, dass sie beim Heben mit dem Kran den Pylon nicht berührt und sich selbst sicher auf die Auflager führt. Solche Feinheiten entscheiden über Langlebigkeit und Montage­sicherheit — und werden derzeit präzise abgestimmt.

Zeitplan & Finanzierung

Die Fertigung der Bauteile und die Montage sind für das nächste Jahr vorgesehen, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte. Finanziert wird das Projekt über private Spenden und einen gleich hohen Zuschuss aus dem NRW-Heimatfonds. Diese Kombination macht das Vorhaben möglich und stärkt zugleich die heimische Wirtschaft: Ein echtes Gemeinschaftsprojekt.

„Mein Weg zum Kindergarten und später zur Grundschule führte mich über Jahre hinweg an diesem Ort vorbei. Ich freue mich sehr, hier – am Eingang zur Innenstadt – für Letmathe eine so markante Skulptur bauen zu dürfen.“ — Frank Haase

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